Es ist Frühling … und es gibt doch kein Futter für die Bienen

Frühjahr 2023

Nun ist der April schon wieder vorbei, die Wiesen sind mit den gelben Blüten des Löwenzahns
übersät und auch die Kirschen blühen. Eigentlich ist zur Kirschblüte die Zeit, an dem die Imker den
Bienenvölkern eine zusätzliche Beute (Bienenkiste), den sogenannten Honigraum, aufsetzen. Für die
Bienen ist die Kirsche die erste wichtige Trachtpflanze im Bienenjahr. Mit deren Nektar füllen sie ihre
Nahrungsvorräte massiv auf und verarbeiten ihn zu Honig, den der Imker später ernten möchte.
In diesem Jahr aber kämpfen die Bienen trotz der blühenden Wiesen und Bäume ums Überleben. Das
liegt einerseits daran, dass die Futtervorräte aus dem Winter jetzt aufgebraucht sind und durch die
Bruttätigkeit – ein Bienenvolk wächst zurzeit täglich um mehrere tausend Bienen an – viel Nahrung
verbraucht wird. Andererseits können die Bienen aber bei den kühlen Temperaturen und bei Regen
nicht so intensiv Nahrung herbeischaffen, wie es nötig wäre, um den täglichen Bedarf zu decken. Und
als wäre das noch nicht genug, so, sondern viele Trachtpflanzen wie z.B. der Löwenzahn ihren Nektar
erst ab einer Temperatur von mehr als 15 °C überhaupt ab. Das bedeutet, selbst wenn die Bienen bei
trockenem Wetter ausfliegen können, finden sie bei kühleren Temperaturen in den Blüten keinen
Nektar, den sie sammeln können.
Hier müssen die Imker jetzt besonders aufmerksam sein und die Futtervorräte ihrer Bienenvölker
engmaschig prüfen – und nötigenfalls ergänzen. Insgesamt entwickeln sich derzeit im Durchschnitt die
Bienenvölker auch nur relativ langsam.

Kirschbaum in Blüte - Foto: Heike Kaschytza
Löwenzahn - Foto: Heike Kaschytza

Aus diesem Grund, aber auch, weil durch das Wachstum der Völker nun auch der sogenannte
Schwarmtrieb zunimmt, treffen sich einige Mitglieder des Bienenzuchtvereins Bechen e.V. ab dem
02. Mai 23 nun wieder wöchentlich am Lehrbienenstand in Kürten-Weier, um die vereinseigenen
Völker zu kontrollieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei eben auf der Futterkontrolle, der
Volksentwicklung und bald auch auf der Kontrolle, ob das Volk schwärmen möchte. Das Schwärmen
ist ein natürlicher Vorgang, der der Vermehrung der Völker dient. Das Bienenvolk „zieht“ sich eine
neue Königin und kurz bevor deren Metamorphose abgeschlossen ist und sie schlüpft, schwärmt die
alte Königin mit etwa der Hälfte der Bienen und etwas Futter ab, um sich ein neues Zuhause zu
suchen. Das ist natürlich nicht im Sinne des Imkers, der dem durch z.B. die kontrollierte Bildung von
Ablegern zuvorkommen möchte. Die Völker und auch die Ableger, die demnächst gebildet werden,
dienen als Anschauungsmaterial für den Jungimkerkurs, der mit dem 1. Praxistag am 22. April
durchgestartet ist. Interessenten sind herzlich willkommen, den Mitgliedern bei der Völkerkontrolle
über die Schulter zu schauen. Treffzeit ist jeweils dienstags, gegen 18 Uhr.
Weitere Informationen zum BZV Bechen e.V. und auch zum Jungimkerkurs (Einführung in die Bienenhaltung)
finden Sie unter www.bienezuchtverein-bechen.de oder in den sozialen Medien bei Facebook und
Instagram. Wir freuen uns auf Sie!